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Jan Hesselbarth

Family Offices: Die nächste Generation

Familienunternehmen bilden eine tragende Säule der Wirtschaft, stehen jedoch im 21. Jahrhundert vor neuen Herausforderungen. Insbesondere der Generationswechsel auf die jüngeren Generationen ist ein entscheidender Katalysator für vielfältige Entwicklungen im Bereich der Family Offices. Neben organisationalen Aspekten spielt laut Berenberg die Anpassung der Kapitalanlagen eine entscheidende Rolle, um zukunftsfähige Strukturen zu schaffen.


Die Organisation des Übergangs in die nächste Generation ist genauso entscheidend wie die fortlaufende Professionalisierung und Digitalisierung der Geschäftsabläufe, um langfristig robuste Strukturen zu schaffen. Es gibt einen übergeordneten Megatrend, mit dem viele Family Offices derzeit und in Zukunft konfrontiert sind: der demografische Wandel und die Übergabe des Vermögens an die nachfolgende Generation. Dieser Transformationsprozess wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die organisatorische Ebene und die Kapitalanlagen von Family Offices haben.

Eine Untersuchung der UBS im Jahr 2019 ergab, dass über ein Drittel der Unternehmer und Unternehmerinnen glaubten, dass die nächste Generation entweder zu jung oder nicht ausreichend qualifiziert sei, um die Verantwortung für das Familienunternehmen zu übernehmen. Die Kontrolle über das zu verwaltende Vermögen möchte ein Drittel nicht aus der eigenen Hand geben. Hieran lassen sich schon die Herausforderungen von Family Offices bei der Thematik erkennen.

Laut Berenberg sollten aufgrund dessen neben Qualifikationen auch gemeinsame familiäre Werte, Ziele und Leitbilder bestehen, die sich in einer Nachfolgestrategie wiederfinden lassen. Als einen weiteren Aspekt für einen gelungenen Übergang zwischen den Generationen stellt die Studie Family Office 2030 vom Friedrichshafener Institut für Familienunternehmen eine ehrliche und klare Kommunikation heraus. Es ist von hoher Relevanz, dass jeder involvierte Part seine Ansichten und Wünsche offenlegt und gemeinsam nach geeigneten Lösungen sucht. Ebenso trägt eine präzise Festlegung von Aufgaben und Zuständigkeiten dazu bei, mögliche Interessenskonflikte zu minimieren und eine reibungslose Zusammenarbeit sicherzustellen. Im Übergabeprozesses kann unter anderem eine Begleitperson als Coach fungieren, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Dies können operativ tätige Familienmitglieder sein, der Geschäftsführer des Offices oder auch externe Berater, die den Prozess unterstützen.

Der Übergang zwischen den Generationen beinhaltet nicht nur den Austausch von Personen, sondern auch eine Transformation in der Struktur des familieneigenen Unternehmens. Laut der Studie Family Office 2030 können auch die Anlagestrategien durch den Generationswechsel stark beeinflusst werden. Jüngere Generationen neigen eher dazu, riskantere Investitionen zu tätigen, während ältere Generationen tendenziell konservative Anlageoptionen bevorzugen. Es wird immer wichtiger, eine klare und transparente Anlagestrategie für den Generationswechsel zu haben, wobei die strategische Vermögensallokation eine zentrale Rolle spielt. Laut Behrenberg legt die Generation Y und Z starken Wert auf Nachhaltigkeit bei Investments. Dieser Trend spiegelt sich in einem Anstieg von ESG- und Impact-Investments wider. Auch im Immobiliensektor gewinnt Nachhaltigkeit an Bedeutung, sowohl bei Bestandsimmobilien als auch bei Neubauten. Neben den veränderten Anlagestrategien ergeben sich durch den unaufhaltsamen technologischen Fortschritt neue Chancen zur Ausgestaltung der Zusammenarbeit zwischen den Generationen.

Der Generationswechsel und die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit beeinflussen die Arbeitsweise von Family Offices maßgeblich. Angepasste Organisationsstrukturen und innovative Kapitalanlagestrategien sind entscheidend, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Es gilt, die richtigen Weichen zu stellen, um auch in Zukunft erfolgreich im dynamischen Marktumfeld agieren zu können.

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