Was ist denn schon eine Führungskraft ohne Führungswille? Gute Frage, oder? Schlussendlich ist doch das eine klare Essenz aus der Analyse vieler möglichen Führungssysteme. Es kommt schlussendlich darauf an, dass es jemanden geben muss, der führen will. Dabei ist der Wille zur Führung ebenso wichtig wie der Wille zur Entscheidung.
Führung ist ein bewusster Prozess. Wir wollen gemeinsam möglichst effektiv ein Ziel erreichen. Dabei vertrauen wir darauf, dass die Führungskraft auch das möglichst Beste gibt und auch geben will. Dabei kommt es darauf an, dass eine Führungskraft sich im schlimmsten Falle durchsetzen kann und will. Weiterhin kommt es darauf an, dass in klassischen Führungsstrukturen auch der Wille zur Führung vorhanden ist. Die Übersteigerung davon wäre wiederum eine immer wieder stattfindende Kontrolle und Einmischung in alle möglichen Prozesse bis hin zum Makromanagement.
Der Wille zur Führung entscheidet vor allem in stressigen Situationen und unter Druck. Eine Führungskraft ohne den Willen zur Führung wird unter Druck in vielen Fällen nicht mehr optimal handeln können. Darüber hinaus wird der Wille zur Entscheidung davon beeinflusst. Denn wer führen will muss meist auch Entscheidungen treffen. Eine Abwesenheit von Entscheidungswille ist für eine Führungskraft eine große Problematik. Eine Übersteigerung davon wäre das Einmischen in alle Entscheidungen auf untergeordneten Ebenen und das zentralisieren von Entscheidungen. Beides geht meist einher mit einer diffusen Angst vor Fehlern des unterstellten Bereiches.
Somit sollte sich eine Führungskraft also bewusst machen, dass der Wille zur Führung und der Wille zur Entscheidung essentiell sind. Sie bilden gemeinsam die gesunde Ambition, die eine Führungskraft zu einer guten Führungskraft macht. Die Gradwanderung zwischen einem gesunden Maß und einer Übersteigerung ist dabei essentiell. Sie gelingt wenigen intuitiv, die meisten Führungskräfte lernen diese Gradwanderung mit wachsender Erfahrung. Sind die negativen Übersteigerungen vorhanden oder fehlt ein Bestandteil der Ambition bei einer Führungskraft so hat dies immer sehr heftige negative Folgen für den unterstellten Bereich.
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